MEDIENFREIE INSEL DER AUFMERKSAMKEIT
Aus der analytischen Medizintechnik kommend, wo Automatismen jede Intuition verdrängten, wuchs in Christiane Pieper der Wunsch nach einem eigenen, unverstellten Ausdruck. Der Weg führte sie zunächst in den Journalismus: Worte waren ihre Stärke, doch redaktionelle Vorgaben blieben ein Filter. Die Fotografie brachte sie näher an die Kunst, bis nur noch ein konsequenter Schritt blieb: die Malerei. Auf der Leinwand fand sie die direkte Sprache, die sie gesucht hatte – ohne Zwischeninstanz, ohne Fremdbestimmung.
Ihre Farbfelder und abstrakten Landschaften sind eine Hommage an Natur und Erde. Über Jahre veredelte Pieper ihr Hauptmedium Öl zu einer eigenen, haptisch erfahrbaren Signatur: Lehmerde aus dem Garten, Bienenwachs aus der Imkerei und feines Orangenöl erzeugen Tiefe, Transparenz und eine sanft leuchtende Oberfläche. Die Materialbeigaben sind kein Effekt, sondern Haltung: Malerei, die spürbar macht, woraus sie besteht – und die Verbindung zur Natur physisch erfahrbar werden lässt.
Christiane Pieper arbeitet in seriellen Zyklen, in denen sich farbliche Schichtungen und erdige Tonalitäten zu ruhigen, zugleich vibrierenden Bildräumen verdichten. Ihre Malerei versteht sie als medienfreie Insel der Aufmerksamkeit: konzentriert, entschleunigt, ganz im Hier und Jetzt. So entsteht Kunst, die nicht nur betrachtet, sondern innerlich erlebt wird.
Heute sind Piepers Arbeiten in verschiedenen Galerien vertreten, international von Sammlern erworben und werden Jahr für Jahr von einem wachsenden Publikum als nachhaltige, sinnstiftende Investition entdeckt. Für sie ist das Bestätigung und Auftrag zugleich: Authentische Kunst stiftet Verbindung – zwischen Werk, Künstler und Betrachter.
Christiane Pieper wurde 1960 in München geboren, lebt und arbeitet am Bodensee.